08 Jan '21

Brand in LWL-Forensik Eickelborn: Feuer in Haus 16

In einem Patienten-Zimmer im Haus 16 war ein Feuer ausgebrochen. Nach Angaben von LWL-Sprecher Thorsten Fechner hatte der Bewohner des Zimmers, ein 58-jähriger Patient, zunächst Stoff angezündet. Der Brand sorgte für eine enorme Rauchentwicklung.

Die Feuerwehr rückte mit einem Großaufgebot an: Mehrere Züge der Feuerwehr Lippstadt waren vor Ort. Die Feuerwehr Lippetal war ebenfalls im Einsatz, um den Bereitstellungsraum, an dem die zahlreich anrückenden Einsatzkräfte koordiniert wurden, zu führen.

Der Brand selbst war zunächst schnell erloschen. Mitarbeiter der Klinik retteten den Patienten zusammen mit der Feuerwehr, die das Gebäude unter schwerem Atemschutz betreten hatte, aus dem Zimmer. Nach Angaben des LWL-Sprechers habe das Feuer dann jedoch noch einmal an Kraft gewonnen. „Es ist in der Tat noch einmal ein größerer Brand im Zimmer entstanden. Zwar stand der Raum nicht in Vollbrand, jedoch wurde er arg in Mitleidenschaft gezogen und muss komplett renoviert werden.“ Eine genaue Summe konnte der LWL noch nicht nennen - jedoch sei von einem hohen Schaden auszugehen.

Neben dem Patienten wurden auch die Mitarbeiter, die ihn gerettet hatten, vom Rettungsdienst untersucht, da davon ausgegangen werden musste, dass auch sie größere Mengen Rauchgase eingeatmet hatten. Durch den Brand im Zimmer war die Station, die sich im gesicherten Bereich der Klinik befindet, verraucht. Letztlich musste jedoch nur der 58-Jährige zur weiteren Untersuchung mit ins Krankenhaus. Drei Pfleger, die Rauchgase eingeatmet hatten, galten zwar als leicht verletzt, konnten jedoch vor Ort verbleiben.

Das Krankenhaus konnte der Patient bereits am Morgen wieder verlassen - er befindet sich wieder in der Forensik. Der Mann ist aufgrund einer einstweiligen Unterbringung nach Paragraph 126a StPO in der Forensik untergebracht. Das bedeutet, er wird für ein derzeit laufendes Strafverfahren dort begutachtet. „Je näher es zum Prozess kommt, desto höher steigt der gesundheitliche Stress bei den Betroffenen“, erklärte Fechner.

Der krankheitsbedingte Ausbruch dieses Stresses habe offensichtlich dazu geführt, dass der Mann sein Zimmer anzündete „Gott sei Dank hat die Brandmeldeanlage schnell ausgelöst, sodass unsere Mitarbeiter den Mann zusammen mit der Feuerwehr rechtzeitig retten konnten“, betonte Fechner.

Fechner: „Es war wieder einmal ein typischer Brandfall, wie man ihn leider schon kennt. Das ist das Traurige. Ärgerlich ist es auf jeden Fall, aber solche Probleme bei der Einschätzung von Patienten gibt es immer wieder.“

Demnach habe es bei der Patienten-Einschätzung im Rahmen der Unterbringung keine Hinweise darauf gegeben, dass von dem Mann eine potenzielle Gefahr als Brandstifter ausgehe. Sowohl sein Strafregister als auch die Krankheitsgeschichte hätten bislang keine Kapitel gehabt, in denen Feuer eine Rolle spielte.

Das Feuer war am Ende schnell unter Kontrolle, sodass die ersten Einsatzkräfte nach nicht einmal einer Stunde wieder einrücken konnten. Da die Forensik bei einem bestätigten Brand in der sogenannten Alarm- und Ausrückeordnung wie ein Krankenhaus behandelt wird, war ein Großaufgebot der Feuerwehr und des Rettungsdienstes vor Ort.

Nach Angaben der Feuerwehr Lippstadt waren dies im Einzelnen die Einsatzkräfte der hauptamtlichen Feuer- und Rettungswache Lippstadt, der Löschzug 6, die Löschgruppen Bökenförde, Dedinghausen, Rixbeck und Lipperbruch. Die ELW- und die ABC-Gruppe, der Einsatzführungsdienst, die Wehrführung, der Kreisbrandmeister, die Feuerwehr Lippetal zur Führung des Bereitstellungsraumes, der Rettungsdienst des Kreises Soest, der Leitende Notarzt, der Organisatorische Leiter Rettungsdienst, , der Malteser Hilfsdienst, das DRK, Seelsorger und die Polizei.

Text und Fotos: Daniel Schröder (Soester Anzeiger)

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