14 Nov '25
Großübung beim Zementwerk Spenner: 90 Nachwuchsretter im Einsatz
„Feuer auf dem Gelände des Zementwerks Spenner mit einer unbekannten Zahl von Verletzten“ – mit dieser Alarmmeldung startete am Wochenende eine großangelegte Jugendübung des Verbunds Fünf für Lippstadt. Rund 90 Jugendliche im Alter von 6 – 17 Jahren und ihre Betreuer von der Feuerwehr, des DRK, der Malteser, des THW und der DLRG rückten mit 15 Einsatzfahrzeugen nach Erwitte aus, um den Ernstfall zu proben.
Vor Ort bot sich den Einsatzkräften ein beeindruckendes Szenario. Ein „Flächenbrand“ mit zahlreichen Verletzten, die unter anderem per Seilbahn von einem Turm gerettet werden mussten, sorgten für Spannung bei den Jugendlichen. Das Organisationsteam hatte die Übung mit Unterstützung eines Schminkteams und sechs Darstellerinnen und Darstellern der Realistischen Unfalldarstellung (DLRG Lippstadt, Leitung: Elisa Gauseweg) sorgfältig vorbereitet. Drei Stunden lang waren die jungen Einsatzkräfte voll gefordert.
Feuerwehr-Einsatzleiter Lars Piehl koordinierte den Einsatz der Jugendfeuerwehren aus der Kernstadt, Lipperode und dem Stützpunkt West. Während einige Gruppen die Menschenrettung übernahmen, verlegten andere Schläuche für eine umfangreiche Wasserversorgung für eine Riegelsperre. Um ein in der Nähe befindliches Silo zu schützen, schossen aus sechs Strahlrohren meterhohe Wasserfontänen gegen die imaginären Flammen.
Auch die THW-Jugend, unter Leitung von Max Stoffel Schulenburg, hatte eine anspruchsvolle Aufgabe: die technische Personen Rettung aus dem ersten Obergeschoss. Mit einer eigens errichteten Seilbahn transportierten sie Dummys schonend und patientengerecht von einem Turm zur Erde – eine Premiere unter realitätsnahen Bedingungen. Unter dem Applaus der Beobachter glitt ein Dummy nach dem anderen an der Seilbahn sicher zu Boden.
Für die Malteser Jugend (Leitung: Simone Ruhmann-Goerik) galt es, eine Patientenablage einzurichten. Hier wurden die Geretteten vom Notarzt gesichtet, priorisiert und von den Malteser Jugendlichen versorgt und stabilisiert.
Parallel dazu richtete das Jugendrotkreuz unter Leitung von Ricarda Rickert Krings einen Behandlungsplatz mit Sanitätszelt und einen Betreuungsbereich ein. Hier erfolgte die medizinische Dokumentation, die Betreuung und Begleitung der Leichtverletzten und Schwerverletzten“ incl. deren Vorbereitung auf den Abtransport in Krankenhäuser.
Nach einer erfolgreichen und spannenden Übung, bei der alle Jugendlichen mit Ihren Betreuern eine beeindruckende Leistung und einen hohen Ausbildungsstand unter Beweis gestellt hatten, versorgte die Versorgungseinheit der Lippstädter Malteser sie mit leckeren Essen.
Ein herzlicher Dank aller Teilnehmer ging an die Geschäftsleitung der Firma Spenner, insbesondere an Torsten Kruse, der gemeinsam mit Max Stoffel Schulenburg die Übung auf dem Gelände der Firma ermöglicht und als Brandschutzbeauftragter begleitet hatte.
Text: Dieter Dreier (Fünf für Lippstadt)
Fotos: Fünf für Lippstadt (Fotorechte: Rickert-Krings, R. Rickert, S. Bergmann, S. Röder, B. Dreier, D.) Alle Teilnehmer und Fotografen wie auch die Firma Spenner haben der Veröffentlichung der Fotos zugestimmt.