29 Jul '19

Löschzug 1 übte Menschenrettung

Starke Rauchentwicklung über dem Christophorus Haus des Sozialwerk St. Georg. Zeitgleich lösen mehrere Rauchmelder aus. Sofort ertönt eine ohrenbetäubende Sirene, Signal für die Bewohner und Mitarbeiter, den gefährdeten Bereich zu räumen. Rund 40 Frauen und Männer des Löschzug 1 besetzen acht Fahrzeuge und rücken aus. In der Ebertstraße wird Einsatzleiter Michael Fritsch von einem Mitarbeiter des Sozialwerk St. Georg informiert, das zum Zeitpunkt des Brandes 24 Personen im Gebäude waren, davon gelten zwei noch vermisst.

Das Christophorus Haus ist Heimat von Frauen und Männern, die die unterschiedlichsten Krankheitsbilder haben. Das Leben dieser Personen, die irgendwo im Gebäude oder in der Brandwohnung vermisst werden, hat nun höchste Priorität für die Retter. Fritsch bildet sofort zwei Abschnitte, lässt einen Angriffstrupp über das Treppenhaus in die Wohnung vorrücken. Zeitgleich erhält im zweiten Abschnitt eine Gruppe den Auftrag mit Hilfe der dreiteiligen Schiebeleiter über den Balkon in die im zweiten Obergeschoß befindliche Brandwohnung vorzugehen. Andere Aktive verlegen Schlauchleitungen und leuchten das Gelände aus.

„Wir proben heute an diesem Gebäude den Aufbau eines zweiten Rettungsweges über Leitern, denn es gibt immer wieder Gebäude, an denen die Drehleiter baulich bedingt nicht eingesetzt werden kann oder bedingt durch andere zeitgleiche Einsätze nicht zur Verfügung steht. Dann muss die Rettung und der Aufbau der Brandbekämpfung über tragbare Leitern erfolgen,“ erklärt Übungsorganisator Bert Schulz die Arbeit der Wehr. Gerade die Ortskenntnis in diesen Einrichtungen, in denen viele auch kranke Menschen wohnen, kann im Brandfall lebensrettend sein. Gleichzeitig steht die Wasserversorgung sowie die Zusammenarbeit der einzelnen Gruppen im Fokus der Beobachter, berichtet Übungsplaner Michael Nikolic. „Derweil arbeiten sich von zwei Seiten aus, die Trupps in der völlig vernebelten Brandwohnung vor, um die vermisste Person zu finden.

Im Ernstfall spielt hier der Faktor Zeit eine entscheidende Rolle. So wird bei einem Feuer ein unbestimmter Cocktail an Chemikalien freigesetzt, in dem ein Mensch nur schwerlich überleben kann. Gerade diese Zimmer und Wohnungsbrände stehen in der Statistik der Wehr ganz weit oben. Viele von Ihnen werden durch die Rauchmelder und aufmerksame Nachbarn gemeldet, die dadurch mit dazu beitragen, Leben zu retten und Sachwerte zu erhalten.

Dass die Feuerwehr Lippstadt in dem Christophorus Haus des Sozialwerk St. Georg üben kann, empfindet Zugführer Bert Schulz als eine gute Sache. Das sei nicht selbstverständlich und deswegen geht unter dem Beifall der Kameraden ein großes Dankeschön an die Bewohnerinnen und Bewohner der Einrichtung sowie an die Leitung und Mitarbeiter des Hauses, die dieser Übung zugestimmt und damit das lebensrettende Training des Löschzuges erst ermöglicht hatten.

Text und Fotos: Dieter Dreier (Feuerwehr Lippstadt)

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