05 Jun '18

Feuerwehr im Kampf gegen Wassermassen

Einen wahren Kampf gegen die Wassermassen lieferten sich am zurückliegenden Freitag, der Patriot berichtete, die Feuerwehren im Kreis Soest. Dies dokumentiert die Bilanz, die Kreisbrandmeister Thomas Wienecke, nach dem Großschadensereignis zog. Niederschlagsmengen von bis zu 80 Litern pro Quadratmeter sorgen nicht allein in der Soester Innenstadt u.a. für überflutete Straßen, Unterführungen, Keller, Wohnungen und Geschäfte. Neben Soest bildeten sich weitere Einsatzschwerpunkte in Lippstadt, Erwitte, Rüthen und in Warstein.

„Insgesamt, so die ersten Zahlen der Feuerwehren und des Technischen Hilfswerks (THW) in Lippstadt und Soest, gingen im Verlauf des Freitages in der Kreisleitstelle etwa 700 Notrufe ein. Die ca. 650 Einsätze konnten gut gemeistert werden und dabei wurde auch niemand verletzt!“, resümierte der Kreisbrandmeister Thomas Wienecke. Er räumte ein, dass die Aufräumarbeiten und die Schadensregulierung sicherlich noch einige Zeit in Ansprach nehmen werden.

Allein in der Kreisstadt Soest wurden Feuerwehr und THW zu 350 bis 400 Einsätzen gerufen. Aufgrund der vielen Alarmierungen wurden auch überörtliche Löschzüge um Unterstützung gebeten, die aus fast jeder Kommune aus dem Kreisgebiet kamen.

Während sich im Verlauf des Freitagabends die Lage in Soest entspannte, hieß es dann gegen 20 Uhr in Lippstadt und in Erwitte, primär in Horn-Millinghausen, Schallern und Böckum-Norddorf sowie in ebenfalls Bad Westernkotten und Stirpe: „Land unter!“ Für die Feuerwehren in den beiden Städte wurde Vollalarm ausgelöst.

Einige Straßen noch gesperrt

Christian Dicke, Pressesprecher der Feuerwehr Lippstadt, berichtete gestern Nachmittag auf Nachfrage, dass von Freitagabend bis um 3 Uhr am Samstag 230 Einsätze absolviert wurden. Da die Kräfte nicht ausreichten, leisteten Löschzüge aus Anröchte und Geseke überörtliche Hilfe. Ebenso unterstützte das THW Lippstadt.

Somit nahmen mehr als 300 Kräfte, geleitet von Bernd Peterburs, Leiter der Feuerwehr, den Kampf gegen das Wasser auf.

„Teilweise sind auch Straßen von den immensen Wassermassen überflutet worden. Die Flurstraße in Benninghausen ist immer noch gesperrt. Des Weiteren wurde die Hochwasserschutzwand am Glaseweg eingebaut. Dies bedeutet, dass der Glaseweg in Overhagen auch für den Fahrzeugverkehr gesperrt ist. Einsatzschwerpunkte waren der Lippstädter Süden, Overhagen, Benninghausen und Eickelborn“, konkretisierte Dicke.

Die Feuerwehr Erwitte, resümierte Pressesprecher Peter Katz im Gespräch, rückte mit 150 Kräften aus, um nach und nach mehr als 70 Einsatzstellen anzufahren. Vor allem wurde Wasser gepumpt. Für die Verpflegung der Brandschützerinnen und -schützer sorgten in der Nacht Angehörigen der DLRG Erwitte. Sehr zufrieden zeigte sich Ralf Wiese, Leiter der Feuerwehr, mit der guten Zusammenarbeit aller Kräfte in dieser Extremsituation.

Die gute Vernetzung mit den Nachbarstädten ließ Kbm Thomas Wienecke gestern nicht unerwähnt: „Die Organisationsstruktur hat sich bestens bewährt.“ Nicht unerwähnt ließ er in seinem Resümee die Kreisleitstelle: „Die Mitarbeiter haben Höchstleistungen erbracht. Auch sie waren bis zu 14 Stunden im Einsatz.“

Quelle: Der Patriot - Lippstädter Zeitung

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