20 Okt '12

Ein Krokodil im Dorfteich

„Kaiman im Teich der LWL-Klinik, etwa ein Meter lang“: So lautete die Alarmmeldung, die 15 Benninghauser Wehrleute ganz plötzlich zusammenzucken ließ.

Kurz darauf konnte die Löschgruppe um ihren Führer Rainer Tschorn aber schon wieder darüber lachen: Bei dem vermeintlich bissigen Reptil handelte es sich um eine Atrappe, wenn auch um eine täuschend echte.

So etwas hat der Löschgruppenführer und „Ur-Benninghauser“ nach eigenen Angaben auch noch nicht erlebt. Deshalb habe er das „Corpus Delicti“ auch direkt mitgenommen - und im Feuerwehrstützpunkt West platziert. „Aus unserer Vitrine in der Fahrzeughalle haben wir kurzerhand ein Terrarium gemacht“, scherzt Rainer Tschorn - quasi als Erinnerung an einen mehr als ungewöhnlichen Einsatz seiner Truppe: Die Alarmierung sei am vergangenen Sonntag erfolgt, mittags, „um genau 13.22 Uhr“. Ein Kaiman, ein südamerikanischer Alligator, sollte sich demnach in den Teich der LWL-Klinik im Hofholz verirrt haben. Dort angekommen hätten seine Männer dann jedoch „schon so eine Ahnung“ gehabt.

Obwohl das etwa 50 Zentimeter lange Kunststoff-Teil „eigentlich ziemlich echt gewirkt“ habe. Ganz ähnlich gesehen hatten das im Übrigen wohl auch die beiden Klinik-Patienten, die zuvor die Wehr auf den Plan gerufen hatten. Selbst die hauptamtliche Wachbereitschaft habe sich am Sonntagmittag auf den Weg nach Benninghausen gemacht. „Aber die konnten auf halber Strecke schon wieder abdrehen“, berichtet Rainer Tschorn.

Doch was hätten die Benninghauser Wehrleute eigentlich gemacht, wenn es sich im Teich der LWL-Klinik tatsächlich um einen waschechten Alligator gehandelt hätte. „Mal eben einfangen ist da nicht, von wegen“, sagt der Löschgruppenführer schmunzelnd, „nicht bei einer Länge von rund einem Meter“. Vermutlich hätten seine Männer den LWL-Teich „zunächst einmal umstellt“ - um sicher zu gehen, dass das Krokodil nicht stiften geht. „Und im Fall der Fälle hätten wir dann Experten dazu geholt.“

Doch grau ist alle Theorie, „das Ding“ sei nunmal aus Kunststoff gewesen. Und dennoch: Ein Ehrenplatz sei dem Plastik-Alligator wohl auch für die Zukunft garantiert, im Feuerwehrstützpunkt West. Und vielleicht sorgt das „Ungeheuer“ dort bei dem einen oder anderen Dienstabend noch einmal für laute Lacher.

Quelle: Der Patriot - Lippstädter Zeitung

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