05 Dez '11

Brandserie hält Polizei und Feuerwehr in Atem

Eine Serie von Brandstiftungen hat gestern Morgen Polizei und Feuerwehr in Atem gehalten.

Fast zeitgleich mussten die Rettungskräfte zu insgesamt sechs Bränden ausrücken. In der Nähe eines Brandortes nahm die Polizei einen 28-jährigen Lippstädter unter Tatverdacht vorläufig fest. Ob er eines oder mehrere der Feuer gelegt hat, war gestern noch unklar. Menschen wurden nicht verletzt, es entstand jedoch erheblicher Sachschaden.

Hinter dem Hülshoff-Restaurant in der Straße am Friedhof wurde ein Unterstand für Tiere ein Raub der Flammen. Zwei Pferde konnten sich vor dem Feuer retten, die Hühner jedoch verbrannten in ihrem Stall. Kopfschüttelnd stand Friedrich Hülsemann gestern Morgen vor seiner abgebrannten Scheune, in der die Feuerwehrmänner noch immer die Glutnester löschten. Hülsemann: „Das sind kranke Menschen, die so etwas machen und damit riskieren, dass auch Lebewesen zu Schaden kommen.“

Bereits kurz nach 5 Uhr hatten Anwohner den ersten Brand der Serie auf einem Grundstück an der Rixbecker Straße bemerkt. Dort war nach Polizeiangaben ein Strandkorb angesteckt worden. Schon kurze Zeit später stand auf einem weiteren Grundstück in derselben Straße ein Gartenpavillon in Flammen. In der Oststraße waren der oder die Täter am Morgen ebenfalls zugange. Dort hatten sie es auf ein Gartenhaus und eine Mülltonne abgesehen, wie Polizeisprecher Winfried Schnieders berichtet.

Beinahe zeitgleich rückten die Rettungskräfte auch in die Mastholter Straße aus. Dort brannte ein Wohnwagen und ein Gartenpavillon vollständig aus. Den Brand im Garten bemerkte Hauseigentümerin Elke Sonntag gegen 6 Uhr morgens und konnte ihren Mann wecken. Kurze Zeit später, so berichtet sie unserer Zeitung, klingelte die Polizei und forderte sie und die anderen Familienmitglieder auf, das Haus zu verlassen, da das Feuer vom Wohnwagen auf das Wohngebäude überzugreifen drohte.

An eine Serie dieses Ausmaßes kann sich Feuerwehrsprecher Christian Dicke, nicht erinnern. „Brandstiftungen gibt es immer wieder, aber dass die Löschgruppen der Ortsteile in die Innenstadt ausrücken, ist schon etwas besonderes.“ Die Lippstädter Wehr und die Löschgruppen der Ortsteile waren mit 86 Feuerwehrleuten und 16 Fahrzeugen ausgerückt. Noch bis in den Nachmittag hinein musste die Feuerwehr immer wieder zu Nachlöscharbeiten an die Brandstellen ausrücken.

Um sich einen Überblick über die Lage zu verschaffen und gegebenenfalls weitere Brände zu entdecken, hatte die Polizei einen Hubschrauber angefordert. Einen tatverdächtigen 28-jährigen Lippstädter konnten die Beamten schließlich in der Nähe eines Brandortes festnehmen. Angaben zur Höhe des Schadens konnte die Polizei gestern noch nicht machen. Die Kripo hat die Ermittlungen aufgenommen. Dabei ist die Polizei nach eigenen Angaben auch auf Hinweise von Zeugen angewiesen. Wer in den betroffenen Straßen in den frühen Morgenstunden verdächtige Beobachtungen gemacht habe, könne sich unter Tel. 02941/91000 auf der Wache melden.

Quelle: Der Patriot - Lippstädter Zeitung