24 Apr '24

Lippstädter Jugendfeuerwehr boomt und gründet neue Gruppe

Mädchen und Jungen finden es cool, in die Feuerwehr zu gehen. In Lippstadt gibt’s ab sofort drei Jugendgruppen – in der City, in Lipperode und, ganz neu, am Feuerwehrstützpunkt-West. 19 Jugendliche verstärken dort die Wehr.

Lippstadt – Sie sind Feuer und Flamme: Insgesamt 57 Kinder und Jugendliche sind in Lippstadt Mitglieder der Jugendfeuerwehr, einer von 31 Jugendfeuerwehren im Kreis Soest. 42 Jungs und 15 Mädchen im Alter von zehn bis 17 Jahren versehen ihren Dienst in der Lippe-Stadt – und nun auch am Feuerwehrstützpunkt-West in Eickelborn.

Anderthalb Jahre hat das Team rund um Stadtjugendwart Kersten Stracke dran gearbeitet, eine dritte Gruppe ins Leben zu rufen. Der Brandschutzbedarfsplan sieht es vor. Jugendwarte, Betreuer, Ausrüstung – alles muss passen. Die Resonanz beim Infoabend vor rund fünf Wochen ist überwältigend. 20 Jugendliche und ihre Eltern kommen. „Es gibt Wartelisten“, sagt Stadtjugendfeuerwehrwart Lars Piehl. „Alle Gruppen sind proppevoll.“

„Keine Kaderschmiede“ für die Feuerwehr

Und das trotz der „Konkurrenz zu anderen Vereinen“ und ohne groß die Werbetrommel zu rühren. „Mund-zu-Mund-Propaganda“, sagt Stracke. Er glaubt, dass viele junge Menschen das technische Verständnis haben – „und Lust es umzusetzen“. Das Wissen wird dem Team spielerisch vermittelt. Die Jugendlichen haben einen eigenen Spind, eigene Schutzkleidung, Sicherheitsschuhe.

Soziales Engagement ist ebenfalls ein wichtiger Faktor, meint Stracke – auch gemeinsam mit anderen Jugendorganisationen aus dem Verbund Fünf für Lippstadt. „Im Einsatzfall sind alle mit im Boot.“ Und natürlich kommen auch der Spaß und die Gemeinschaft nicht zu kurz: Pfingstzeltlager, Ausflüge, Berufsfeuerwehrtag mit Einsätzen. „Wir sind keine Kaderschmiede für die Feuerwehr“, sagt Stracke.

Es zeigt sich: Wer Bock hat, bleibt. In Lipperode sind zum Beispiel 83 Prozent der Aktiven in der Jugendfeuerwehr gewesen. „Wir haben gute Erfahrungen gemacht“, sagt Feuerwehr-Chef Christian Meyer. Stracke ergänzt: „Dabei spielen natürlich auch die Kameradschaft und das Miteinander eine Rolle.“ Allerdings: „Es ist längst nicht mehr selbstverständlich, Verantwortung zu übernehmen“, sagt Meyer. Deshalb freut er sich umso mehr über die Bereitschaft der Jugendlichen aus Eickelborn, Benninghausen und Lohe.

Am Feuerwehrstützpunkt-West werden die Jugendlichen von Jugendwart Florian Hartmann und seinen Stellvertretern Manuel Kirchhoff und Alexander Werminghaus begleitet (mit ihnen sind es in Lippstadt insgesamt 20 Jugendwarte, Stellvertreter und Betreuer). Auch sie durften vorher genau überlegen und in den anderen Gruppen die Erfahrung sammeln: „Was heißt eigentlich Jugendarbeit bei der Jugendfeuerwehr?“, erklärt Stracke. Die Jugendgruppe, soll schließlich kein Strohfeuer sein. „Sie soll Bestand haben.“

Am Feuerwehrstützpunkt-West – „ein strategisch wichtiger Standort“, so Meyer – muss deshalb noch umgebaut werden: Aufenthaltsraum, Umkleide. „Die eine oder andere bauliche Veränderung steht noch an“, sagt Bürgermeister Arne Moritz. „Wir bemühen uns, das noch in diesem Jahr auf den Weg zu bringen.“ Auch die Einsatzkleidung für die Jugendlichen fehlt noch.

Erstmal gab’s im Rahmen einer Feierstunde die Gründungsurkunde – und mit Unterstützung des Lippstädter Stadtfeuerwehrverbandes einen Anhänger für die Jugendarbeit der Feuerwehr in Lippstadt. „Es ist ein größerer Anhänger geworden“, sagt Vorsitzender Reinhard Falkenstein. „Aber die Jugendfeuerwehr ist ja auch größer geworden.“

Quelle: Der Patriot - Lippstädter Zeitung

Fotos: Fabian Lagoda (Feuerwehr Lippstadt)

Lippstädter Jugendfeuerwehr boomt und gründet neue Gruppe Lippstädter Jugendfeuerwehr boomt und gründet neue Gruppe Lippstädter Jugendfeuerwehr boomt und gründet neue Gruppe