28 Mär '19

Einsatz im Bahnbereich

„Einsatz im Bahnbereich, alarmieren Sie den Notfallmanager der DB“. Wenn dieser Alarmruf ertönt, rückt Axel Hermann zum Unfallort aus. Jetzt war Axel Hermann, der für rund 185 Bahnkilometer zuständig ist, das entspricht etwa einem Gebiet so groß wie das Saarland, zu Gast bei dem Löschzug 1 der Feuerwehr Lippstadt. Gemeinsam mit seinem Kollegen Michael Demir, der den Nachbarbereich Hamm abdeckt, informierte die Notfallmanager die Kameraden der Wehr. Auch wenn Bahnunfälle in Lippstadt eher selten sind, muss die Feuerwehr auf derartige Einsätze und deren besonderen Gefahren vorbereitet sein. Schaut man einmal in die Chronik der Feuerwehr, so hat die Gleisstrecke immer wieder mal eine Rolle bei den Einsätzen gespielt.

Hohe Geschwindigkeiten der Züge, rund 15.000 Volt Spannung auf der Leitung, dazu glitschige Schwellen und rutschige Schienen, dazu Zugeinheiten mit einem Gesamtgewicht von 350 bis 500 Tonnen, alleine diese Faktoren zeigen schon die besondere Einsatzlage bei Einsätzen im Bahnbereich auf. Um diese Gefahren soweit wie nur irgend möglich zu minimieren hat die Bahn die Funktion des Notfallmanagers geschaffen. „Mein Job ist es zu beraten, Helfen, Vermitteln, dem Einsatzleiter die Aufgabe erleichtern, die Einsatzstelle zu erden, Schaden von der Bahn abzuwenden und den Betrieb so schnell wie möglich, aber auch so sicher wie möglich wieder zu ermöglichen“ informiert Hermann. Axel Hermann ist seit 1994 im Notfallbezirk der Deutschen Bahn Paderborn im Einsatz.

Diese Informationsabende gehören mit zum gesetzlichen Auftrag der DB AG wie Hermann erklärt. Gegenseitige Information zwischen Feuerwehr, Rettungsleitstelle und der Bahn sind lebenswichtig, nur dann können Gleise gesperrt und der Strom abgeschaltet werden. Im Notfall rückt die Bahn mit Hilfszügen, Kränen und entsprechenden Personal an, das dauert und so sind es die Feuerwehren, die den Ersteinsatz um Menschenleben zu retten und Sachschäden zu minimieren, durchführen müssen. Was es da alles an Vorschriften zu beachten gilt und welche Gefahren auf die Einsatzkräfte warten, aber vor allem wie der Einsatz für alle Kräfte sicher ablaufen kann, war Thema des Abends. „Unfälle können immer geschehen, Mensch und Technik sind leider nicht unfehlbar. Für uns ist es daher wichtig unsere Einsatzkräfte auf die besonderen Gefahren im Bahnbereich zu schulen und bei diesen Schulungen Experten, wie Axel Hermann als Fachberater und Dozenten einzusetzen“, erklärt Zugführer Bert Schulz.

Dazu zählen übrigens auch die Ausbildung auf dem Bahngelände, das Unterstützen von Übungen und die Schulung bei Gefahrguteinsätzen. Extra für diese Schulung hält die Bahn Übungswaggons vor, an denen die Gefahrgut Experten der Feuerwehr die notwendigen Handgriffe trainieren können. Wie immer, wenn Hermann die Feuerwehr besucht, war der Lehrsaal gut gefüllt. Rund 40 Männer und Frauen, darunter Wehrführer Bernd Peterburs und die diensthabende Gruppe der Wachabteilung hörten gespannt Axel Hermann zu, der sehr anschaulich anhand von Einsätzen im Bahnbereich deren besonderen Gefahren erläuterte. Die Bahnstrecke von Lippstadt gilt als hochfrequentierte Bahnstrecke, sind neben dem normalen Personenverkehr auch unzählige Güterzüge mit den unterschiedlichsten Ladungen im Einsatzgebiet der Feuerwehr Lippstadt unterwegs.

Text und Foto: Dieter Dreier (Feuerwehr Lippstadt)

Einsatz im Bahnbereich