21 Mai '15

Kanuten retten Schafe aus Lippe

Unfreiwilliger Zwischenstopp einer Bootsfahrt im Lippe-Morast: Bei einer Kanutour hat einer der Guides gestern Morgen ein im Schlamm feststeckendes Lamm gerettet.

Ein weiteres, ausgewachsenes Schaf war bereits so geschwächt, dass es letztlich nur mit Hilfe der Feuerwehr aus seiner misslichen Lage befreit werden konnte. Kanu-Guide Torben Gotowik war gestern Morgen vom Jahnplatz aus mit 20, 25 Schülern und weiteren Begleitern in zehn Booten zu der Tour gestartet. Kurz vor Benninghausen entdeckte ein Bootsführer zunächst einige Schafe, die sich in einem Zaun verheddert hatten, und befreite sie. Als Gotowik dann mit seiner Gruppe die Stelle passierte, sah er, dass am Südufer, etwas verborgen von einem Gebüsch, ein Schaf und ein Lamm im Morast feststeckten.

Der 18-Jährige, der gerade sein Abitur gemacht hat und erfahrener Guide beim Tourveranstalter Bernd Deppe ist, ruderte sofort zum Ufer. Das Lamm konnte er auch sogleich aus dem Morat ziehen und es ans Ufer bringen. Bei dem anderen Schaf, womöglich das Muttertier, war die Lage vertrackter. „Von dem war nur noch der Kopf zu sehen, und es war schon sehr schwach“, so Gotowik („So etwas habe ich noch nie erlebt“) gegenüber unserer Zeitung. Beim Rettungsversuch sei er selbst immer wieder im Schlamm eingesunken - seine verdreckte Hose spricht Bände.

Schließlich war es an der bereits alarmierten Feuerwehr bzw. an zwei Wehrleuten, das Tier per Muskelkraft aus dem Morast ans rettende Ufer zu bugsieren. Eine „Tour der Leiden“, die auch die Schüler sicherlich nicht so schnell vergessen dürften.

Quelle: Der Patriot - Lippstädter Zeitung