01 Nov '22

Wehr-Stützpunkt: Weichen gestellt

Halle 22 soll in Lipperbruch für einen neuen Feuerwehr-Stützpunkt Nord fallen: Der Stadtentwicklungsausschuss hat einstimmig grünes Licht dafür gegeben, den Bebauungsplan aufzustellen. Um die Situation der Feuerwehr zu verbessern, soll auf dem Grundstück an der Mastholter Straße/ Ringstraße ein Feuerwehrstützpunkt mit integrierter Rettungswache entstehen.

Drei Vorteile

Feuerwehr-Chef Christian Meyer verwies in der Sitzung auf die „zwingende“ Notwendigkeit – einen „Sanierungsstau“ bei den Feuerwehrgebäuden. Das 23 570 Quadratmeter große Grundstück in Lipperbruch sei „optimal geeignet“, um mit ehrenamtlichen Kräften den Brandschutz und die technische Hilfe in den Ortsteilen Lipperbruch und Bad Waldliesborn sowie im gesamten Stadtgebiet sicherzustellen. Und zwar: „Zukunftsfähig.“

Darüber hinaus könne die Feuer- und Rettungswache in der Geiststraße entlastet werden: „Der Standort stößt räumlich absolut an seine Grenzen“, sagte Meyer. Er rechnet 2022 mit mehr als 16?000 Einsätzen für Feuerwehr und Rettungsdienst. Allerdings: „Die Logistik ist nie mitgewachsen.“ Derzeit hat die Feuerwehr eine Lagerhalle auf dem Uniongelände angemietet. Dort werden laut Meyer Materialien gelagert, die nicht „direkt im ersten Abmarsch“ benötigt werden – Ölbinde- und Schaummittel, Materialien zum Hochwasserschutz und Co.. „Ein Provisorium.“ Lipperbruch bietet sich als Logistikstandort an – unter anderem mit Containerstellplätzen.

Zudem könne der Feuerwehrstützpunkt die rettungsdienstliche Versorgung im nördlichen Stadtgebiet optimieren. „Das Stadtgebiet ist zurzeit im Bereich der Hilfsfristen im Rettungsdienst nicht ganz so gut aufgestellt“, so Meyer. Zwölf Minuten haben die Einsatzkräfte Zeit, um zum Einsatzort zu kommen. Ein stationierter Rettungswagen (zwei hauptamtliche Kräfte; 24/7-Dienst; pro Schicht fährt ein Team im Schnitt 12 bis 18 Einsätze) könne die Situation verbessern – nicht nur im gesamten Stadtgebiet, sondern auch darüber hinaus, sagte er mit Blick auf die „optimale Verkehrsanbindung“.

Diskussion

„Wir wissen um die Dringlichkeit“, sagte Wilhelm Helmig (CDU) und gab für seine Fraktion grünes Licht. Darüber, wie die Feuerwehr zukünftig strukturell aufgestellt werde, müsse man sich anschließend „im Einzelnen unterhalten“. Darauf verwies auch Christian Meyer: Der Brandschutzbedarfsplan werde 2023 fortgeschrieben.

Zustimmung gab es auch von der SPD und den anderen Fraktionen. „Wichtig und richtig“, nannte Ursula Jasperneite-Bröckelmann (Grüne) die Entscheidung. Auch die FPD unterstütze das Vorhaben grundsätzlich, sagte Jürg Haseloff. Michael Bruns (Linke) machte es kurz: „Eine massive und nötige Verbesserung, ich freue mich wie ein Schneekönig.“ Die BG begrüßte die Entscheidung mit Blick auf das „Schutzbedürfnis für die Bürger“. Hans Karliner wünschte sich allerdings bereits eine „ungefähre Größenordnung“ für das Vorhaben, um nicht wie bei der Kostenexplosion in Bökenförde „ins offene Messer zu laufen“.

Dafür ist es noch zu früh: Zunächst gehe es darum, die Bauleitplanung und damit die planungsrechtlichen Voraussetzungen auf den Weg zu bringen, sagte Chef-Stadtplaner Heinrich Horstmann. Das Baukonzept müsse im Detail entwickelt werden. „Es sind noch viele Punkte zu regeln.“ Horstmann verwies dabei auch auf die Möglichkeit, für den Hochbau einen Wettbewerb auszuschreiben.

Quelle: Der Patriot - Lippstädter Zeitung

Fotos: Christian Dicke (Feuerwehr Lippstadt)

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