04 Okt '19
Übungstag des Löschzuges 5
Eine Anwohnerin der Grundschule im Kleefeld in Dedinghausen hört die Sirene der Brandmeldeanlage heulen. Sie nähert sich dem Gebäude und sieht Rauch im Eingangsbereich der Grundschule.
Lt. Drehbuch befinden sich die Klassen 4a und 4b sowie zwei Handwerker und zwei Praktikantinnen in der Grundschule. Im Keller ist es zu einem Brand gekommen und beide Handwerker haben unterschiedliche Verletzungen. Die beiden Praktikantinnen haben leichte Verbrennungen und stehen unter Schock. Die beiden Schulklassen befinden sich im rauchfreien Bereich innerhalb der Klassen.
Nun sind die Feuerwehrleute des Löschzuges 5 (Löschgruppen Rixbeck, Bökenförde und Dedinghausen) sowie der Informations- und Kommunikationseinheit (IuK) im Rahmen des Übungstages gefragt. Die Menschenrettung steht hier im Vordergrund. Damit dieses Szenario so realistisch wie möglich ist, wurde auch die hauptamtliche Wachbereitschaft mit in die Übung eingebunden.
Die Klasse 4b konnte den Klassenraum im Erdgeschoß über ein Notfenster verlassen. Schwieriger gestaltet sich die Rettung der Klasse 4a aus dem 1. Obergeschoß. Die Schüler/innen und die Klassenlehrerin, insgesamt 28 Personen, können die Schule nicht über den Ausgang verlassen, da dieser Bereich verraucht ist. Die Klasse wurde von der Feuerwehr über eine Steckleiter über das Fenster gerettet.
Die verletzten Personen im Gebäude wurden von verschiedenen Trupps unter Atemschutz gesucht und gerettet und anschließend an die sogenannte Patientenablage übergeben worden. Dort erfolgte die Sichtung und Einteilung nach Priorität (lebensbedrohlich – leicht verletzt – betroffen) nach Absprache mit dem Leitenden Notarzt (LNA) und dem Organisatorischen Leiter Rettungsdienst (OrgL).
Die verletzten Praktikantinnen und Handwerker sind vom Malteser Hilfsdienst (MHD) Lippstadt untersucht und versorgt worden. Die Schülerinnen und Klassenlehrerinnen wurden nicht verletzt. Sie wurden durch die Einsatzkräfte der Psychosozialen Notfallversorgung (PSNV) unter der Leitung von Heike Gösmann betreut
Die zweite Übung des diesjährigen Übungstages rief die Feuerwehrleute des Löschzuges 5 zu einem Bauernhof in der Feldflur von Bökenförde. Hier lag das Augenmerk auf die Rettung von vermissten Personen in einer Scheune und das gleichzeitige Aufbauen einer Löschwasserversorgung auf einer Länge von 800 m. Nach der Menschenrettung, hierbei wurden mehrere Trupps unter Atemschutz eingesetzt, wurde die Brandbekämpfung mit mehreren Rohren geübt.
Die verschiedenen Löschzüge der Gesamtwehr veranstalten seit einigen Jahren den Übungstag. Er ist wichtig, weil hier sehr intensiv einen halben Tag praktisch und theoretisch Wissen vermittelt wird.
Lob und Dank gab es für das Organisationsteam Helmut Berensmeier, Malte Bering, Thomas Schütte, Christian Pieper, Sebastian Schulte-Remmert und Thorsten Bösch. Im Großen und Ganzen waren die Organisatoren mit dem Ablauf der Übungen zufrieden. Die Übungen, wozu sie auch dienen sollte, hatten noch Punkte aufgezeigt auf, die verbesserungsfähig sind, um für den Ernstfall noch besser aufgestellt zu sein.
Text und Fotos: Christian Dicke (Feuerwehr Lippstadt)