25 Okt '16

Drei Verletzte bei erneuter Brandstiftung in Forensik

Genau zwei Monate nach dem Großbrand in der Forensik Eickelborn hat es gestern Nachmittag abermals in der Klinik gebrannt.

Dabei wurden nach Angaben des Landschaftsverbandes drei Klinikmitarbeiter verletzt und mit Verdacht auf Rauchgasvergiftung ins Krankenhaus gebracht. Die Ursache auch diesmal: vorsätzliche Brandstiftung.

Der Alarm ging um 16.40 Uhr in der Leitstelle der Feuerwehr ein. Zwei Löschzüge und die hauptamtliche Wachbereitschaft rückten, wie Wehrsprecher Christian Dicke gegenüber unserer Zeitung sagte, Richtung Eickelborn aus. Als die Einsatzkräfte auf dem Forensikgelände eintrafen, war das Feuer aber schon vom Klinikpersonal gelöscht worden.

Allerdings hatten drei Mitarbeiter bei den Löschversuchen auf der völlig verqualmten Station im Haus 16 (der Aufnahmestation) selbst Schaden davongetragen und giftige Rauchgase eingeatmet. Sie wurden vorsorglich ins Krankenhaus gebracht. Die Wehr kontrollierte den Bereich und lüftete die Station mittels Hochleistungslüftern.

Die Polizei mauerte gesten Abend übrigens hinsichtlich weitergehender Informationen (etwa zur Brandursache und Schadenshöhe). Die Leitstelle in Soest betrachtete sich als nicht zuständig und verwies an den Landschaftsverband Westfalen-Lippe (LWL).

Dessen Sprecher Frank Tafertshofer sagte gegenüber unserer Zeitung zur Ursache, dass es sich - wie schon beim Feuer Ende August - um vorsätzliche Brandstiftung handelte. Ein 34-jähriger Patient, der unter Wahnvorstellungen leidet, habe seine Matratze in Brand gesteckt.

Der Rauchmelder schlug an, das Personal brachte die Patienten auf die andere Seite der Aufnahmestation und damit in Sicherheit. Mitarbeiter konnten das Feuer flugs löschen. Der Sachschaden ist laut Tafertshofer gering und nur auf das Zimmer beschränkt.

Der Vorfall gestern ereignete sich auf den Tag genau zwei Monate nach dem Großbrand am 25. August. Damals hatte nach Erkenntnissen der Kripo ein 20-jähriger Klinikinsasse in dem mit 60 Männern und Frauen belegten Haus 32 in seinem Zimmer ein Bettlaken in Brand gesteckt. Auch damals waren zwei Pfleger, die das Feuer löschen wollten, mit Verdacht auf Rauchvergiftung ins Krankenhaus gekommen. Der Sachschaden war immens, beträgt laut LWL deutlich mehr als eine halbe Million Euro.

Quelle: Der Patriot - Lippstädter Zeitung

Drei Verletzte bei erneuter Brandstiftung in Forensik