Löschzug 3

Löschgruppe Esbeck

Bereits vor mehr als 140 Jahren genau im Jahre 1858 so wird berichtet, beschloss die Gemeinde Esbeck erstmals die Anschaffung einer Feuerspritze, sowie den Bau eines Spritzenhauses. Aber erst 11 Jahre später 1869 wurde die Spritze geliefert. Über den Bau des Spritzenhauses liegen leider keine Unterlagen mehr vor. Vermutlich ist dieses dann in den 70er Jahren des letzten Jahrhunderts vor dem Grundstück "Brockmann", heute "Bals" bekannt, entstanden. Hier wurde es bis zum Jahre 1970 genutzt.
Das Spritzenhäuschen, so wird erzählt, wurde auch als Arrestlokal benutzt .Im Regierungserlass vom 4.Mai 1892 wurde bestimmt, dass in allen Orten, die weiter als 2 Kilometer vom nächsten Arrestlokal entfernt lagen, Räume zur Unterbringung von "Arrestanten" einzurichten sind. Da die Errichtung in Esbeck "173 Mk" kosten sollte, wurde ein Antrag auf Befreiung von dieser Auflage erbeten. Diesem Antrag wurde zunächst auch stattgegeben. Später ist dann doch noch eine "Zelle" eingerichtet worden. Gelegentlich soll es auch vorgekommen sein, dass zwielichtige Gestalten vorrübergehend inhaftiert wurden. Auch Wandergesellen sollen hier hin und wieder übernachtet haben.
Das die Gemeinde Esbeck Ende des letzten Jahrhunderts bereits über einige Löschmittel verfügte belegt das Inventarverzeichnis Nr. 438 vom 30.01.1898. Der damalige Gemeindevorsteher "Schulte" führt fein säuberlich nachfolgende Gerätschaften auf:

1 Feuerspritze
3 lederne Saugschläuche
3 lederne Druckschläuche
1 Kupferstrahlrohr
2 Druckstangen
2 Zangen
1 Deichsel mit 2 Schwengeln
4 Zugketten
1 Vorderzeug mit Schwengel
1 Schlauchschlüssel
2 Normalgewinde
3 Schraubenschlüssel
1 Hanfschlauch
2 Spritzenleitern
2 Feuerhaken
6 lederne Eimer
1 Laterne
Unter Bemerkungen ist notiert: "Alle Teile befinden sich in einem ordnungsgemäßen Zustand".
Bis zum Jahre 1910 erfolgte die Brandbekämpfung mehr oder weniger freiwillig von allen, wie man damals sagte, "verfügbaren Mannspersonen". Als sogenannte "Spritzenmeister" fungierten:
von 1869 bis 1901 Heinrich Herting und Anton Deppe
ab 1902 Anton Schäpermeier (genannt Deppe)>

Für ihre Bemühungen erhielten diese sogar eine eher bescheidene Entlohnung. Sie betrug 1869 ganze 3 Taler und 15 Silbergroschen. 1873 wurde diese dann auf 5 Taler erhöht.

Obwohl der Materialrialerlass vom 28.12.1898 für alle Gemeinden bereits Pflichtfeuerwehren (Brandwehren) vorschrieb, wurde dieser Erlass im "Amt Störmede" erst 1911 durchgeführt. Ab diesem Zeitpunkt waren mit wenigen Ausnahmen alle männlichen Einwohner zwischen 18 und 50 Jahren dienstverpflichtet. Es mussten jährlich mindestens 3 Übungen abgehalten werden. Uniformen standen nicht zur Verfügung. Der Dienst erfolgte in Zivilkleidung mit zusätzlichen Armbinden. Erster Brandmeister in Esbeck war der Landwirt Heinrich Pottgüter. Sein Stellvertreter war der Ackergehilfe Stefan Schnieder.

Während des 1. Weltkrieges wurden die Verhältnisse zwangsläufig schwieriger. Es blieb jedoch auch nach Beendigung des Krieges zunächst bei den "Brandwehren".

Eine völlige Neuordnung des Löschwesens schuf dann das sogenannte "Dritte Reich". Die Feuerlöschordnung vom 15.12.1934 bestimmte, dass in allen Orten freiwillige Feuerwehren aufzustellen seien. Auch im Amt Störmede wurde die neue Regelung als bald durchgeführt.

Für die drei Orte Dedinghausen, Rixbeck und Esbeck war zunächst ein gemeinsamer Löschzug vorgesehen. Dieser wurde auch am 21.02.34 in der Wirtschaft "Nünnerich" aufgestellt. Die Ortsvorsteher beantragten jedoch für jedes Dorf eine eigene Wehr. Diesem Antrag wurde dann auch stattgegeben.

Daraufhin wurde am 30. Juli 1934 in der Wirtschaft "Brinkmeier" der Löschzug Nr. 7 - Esbeck mit 27 Angehörigen gegründet.

Über die Jahre 1934 bis 1939 liegen keine Hinweise über besondere Ereignisse vor. Brandmeister während dieses Zeitraumes war Anton Naber. Er wurde 1939 durch Heinrich Thomas" abgelöst. Dieser konnte das Amt wegen Einberufung in die Wehrmacht jedoch nur 1 Jahr ausüben.

Erwähnenswerte Begebenheiten

1940 Heinrich Bals übernimmt die Wehr
Die Höfe "Callewege" und "Sprenger" werden durch Fliegerbomben in Brand gesetzt. Zur Brandbekämpfung werden auch Frauen verpflichtet.
1952 Erneuter Brand auf dem Hofe "Sprenger". Durch einen defekten Ofen wird die Scheune ein Raub der Flammen und brennt bis auf die Grundmauern nieder. Letztmalig kommt die alte Handspritze zum Einsatz.
Josef Schäpermeier-Deppe löst Heinrich Bals als Brandmeister ab.
1953 Vom Löschzug Störmede erhalten wir eine gebrauchte Motorspritze.
1955 Ein Löschanhänger zum transportieren der Spritze sowie des Schlauchmaterials wird angeschafft.
1970 Bernhard Bölter wird neuer Brandmeister. Gleichzeitig wird das erste Feuerwehrfahrzeug (gebrauchter VW-Bulli) mit neuer Motorspritze durch die Amtsverwaltung übergeben. Ein neuer Stellplatz für das Fahrzeug wird im Hause der "Gastwirtschaft Köhler" angemietet.
1975 Durch die kommunale Neuordnung werden wir der "Freiwilligen Feuerwehr der Stadt Lippstadt" zugeordnet. Mit der Löschgruppe "Lipperode" bilden wir einen Löschzug der Gesamtwehr. Franz Otte löst Bernhard Bölter als Löschgruppenführer ab.
1980 Großbrand auf dem Hof "Heitmann" durch Selbstentzündung.
1982 Großbrand Gaststätte "Brinkmeier".
1984 Großbrand Holzhandlung "Wallmeier.
1987 Am 27.02. übergibt Stadtbrandmeister "Sprenger" das neue Löschfahrzeug "TSF". Als Unterstellplatz wird vorrübergehend die Scheune im Hause "Bals" genutzt.
1989 Endlich geht ein lang gehegter Wunsch in Erfüllung. Am 22.4. wird in einer Feierstunde das neue Gerätehaus seiner Bestimmung übergeben.
1998 Helmut Niggenaber übernimmt das Amt des Gruppenführers.
2000 Durch einen Ringtausch erhalten wir das Fahrzeug LF 8.

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