30 Jun '21

Übung des Löschzuges 1 am Klärwerk

„Das hat einen Knall gegeben und jetzt brennt es. Meine Kollegen sind da noch drin“. Mit dieser Alarmmeldung wurde jetzt der Löschzug 1 zum Klärwerk in Lippstadt gerufen.

Rückblick: Erstmals seit mehr als einem Jahr durften die vier Gruppen des Löschzuges der Kernstadt wieder gemeinsam üben. In der Corona Pandemie hatte die Wehrführung alle Übungen und Ausbildungen eingestellt, umso die Einsatzbereitschaft der Lippstädter Feuerwehr für die Bürger zu gewährleisten. Seit einigen Tagen ist die Arbeit in Kleingruppen wieder möglich, dabei sind die drei G, wie geimpft, genesen oder getestet immer noch zu beachten.

Für diese erste gemeinsame Übung waren 35 Frauen und Männer trotz des bevorstehenden Fußballspiels Deutschland gegen Ungarn auf dem Hof der Feuerwache zum Befehlsempfang angetreten. Doch der ließ noch auf sich warten, denn zunächst wurden durch den Wehrführer Bernd Peterburs zwei langjährige Kameraden aus dem aktiven Dienst verabschiedet.

Unterbrandmeister Klaus Martin Vesper (Löschgruppe 3) war insgesamt 41 Jahre und Brandinspektor Thomas Rotthoff (Löschgruppe 2) seit 43 Jahren bei der Feuerwehr u.a. als Zugführer aktiv. Wehrführer Bernd Peterburs bedankte sich unter dem Beifall der angetretenen Mannschaft bei den beiden Kameraden für ihren langjährigen Einsatz für die Menschen in unserer Stadt und überreichte ihnen die Entlassungsurkunden.

Zurück zur Übung, hier hatte BOI Martin Nikolic (stv. Zugführer) gemeinsam mit den Mitarbeitern der Stadtentwässerung Thomas Holtkötter und Ralf Trecker für ein anspruchsvolles Übungsszenario gesorgt. Im Klärwerk war es im unterirdischen Bereich bei Wartungsarbeiten zu einer Verpuffung gekommen. Gleich drei Mitarbeiter gelten seitdem als vermisst. Menschenrettung, Brandbekämpfung, Technische Hilfe und der Aufbau einer Wasserversorgung sind neben einem umfangreichen Atemschutzeinsatz und einer Reanimation eines Brandopfers einige Bestandteile der Übung.

Die findet zum größten Teil in den unterirdischen Bereichen des Klärwerks statt und stellt die Einsatzkräfte, die mit vier Gruppen ausgerückt waren, vor einige Herausforderungen. Einsatzleiter Bert Schulz lässt sofort drei Abschnitte einrichten und weitere Kräfte alarmieren. Schnell arbeiten sich mehrere Angriffstrupps von zwei Seiten aus unter Nullsicht, in den völlig vernebelten Katakomben und Gängen vor und suchen nach den Vermissten. Zeitgleich werden Schläuche ausgelegt und eine umfangreiche Wasserversorgung für die unterirdische Brandbekämpfung vorbereitet. Dabei muss ein Teil der Retter durch einen Noteinstieg mittels Leitern in den Schacht einsteigen.

Zeitgleich hat eine zweite Gruppe auf dem Gelände eine Person eingeklemmt unter einem Container gefunden. Mit Hilfe des hydraulisches Spreizers wird der Container angehoben und gleichzeitig mit einem Unterbau aus Holz der Verletzte vor weiteren Verletzungen geschützt. Um die anderen Personen aus dem Schacht patientengerecht zu retten, wird mit Hilfe der Mehrzweckleiter eine Bockleiter über dem Schacht errichtet.

Zum Ende der Übung geraten einige der Einsatzkräfte noch einmal ins Schwitzen. Reanimation lautet der Alarmruf, auf den sofort reagiert wird. Unter den Augen von Zugführer Bert Schulz kämpfen die Aktiven minutenlang um das Leben eines der „Opfer“. „Das hat alles bestens funktioniert, alle Aufträge wurden schnell und sehr gut umgesetzt. BOI Schulz dankte der Stadtentwässerung für die Übungsmöglichkeit und den eingesetzten Kräften für ihren Einsatz und freute sich das trotz des EM-Spieles so viele Aktive an der Übung teilgenommen haben.

Text und Fotos: Dieter Dreier (Feuerwehr Lippstadt)

Übung des Löschzuges 1 am Klärwerk Übung des Löschzuges 1 am Klärwerk Übung des Löschzuges 1 am Klärwerk Übung des Löschzuges 1 am Klärwerk Übung des Löschzuges 1 am Klärwerk Übung des Löschzuges 1 am Klärwerk Übung des Löschzuges 1 am Klärwerk Übung des Löschzuges 1 am Klärwerk Übung des Löschzuges 1 am Klärwerk Übung des Löschzuges 1 am Klärwerk Übung des Löschzuges 1 am Klärwerk Übung des Löschzuges 1 am Klärwerk