08 Sep '10

Rollentausch war spannend

Einen abwechselungsreichen Tag erlebten jetzt die Lippstädter Jugendgruppen der Hilfsorganisationen.

Rollentausch hieß die Aufgabe für die 60 Jugendlichen. Für die kunterbunt zusammengestellten Teams galt es Im Grünen Winkel fünf Stationen abzuarbeiten. Hinter jeder Station steckte eine interessante Aufgabe für die Lippstädter Nachwuchshelfer, die nur gemeinsam bewältigt werden konnte.

An der Station der Jugendfeuerwehr musste der so genannte dreiteilige Löschangriff gezeigt werden. Dabei wird das Wasser aus der Lippe angesaugt und über die Feuerwehrpumpe in drei C-Schläuche verteilt. Für die Jugendfeuerwehrleute kein Problem, aber für den Nachwuchs vom DRK, MHD, DLRG und THW war der Löschangriff absolutes Neuland. Die Nachwuchsbrandschützer unterstützten bei der Aufgabe geduldig.

Beim Zusammenbau eines Dreibockes aus EGS Material (Einsatz- Gerüst-System) und die Handhabung der Hydropresse beim THW war von den Kinder und Jugendlichen technisches Verständnis gefragt. Bei dem EGS handelt es sich um ein speziell für das THW entwickelte Baukastensystem, mit dem Hebevorrichtungen, Stege etc. gebaut werden können. Der Dreibock ist ein im THW vielseitig genutztes Rettungsgerät. Er wird durch ein Team von 2-3 Helfern innerhalb von 2 Minuten aus 19 Einzelteilen zusammen gebaut und u. a. für die Schachtrettung oder dem Transport von Geräten und Material aus der Tiefe eingesetzt.

Die Hydropresse wird zum Anheben von Lasten eingesetzt. Bei der Stationsausbildung sollten die Helfer eine ca. 1 Meter lange Eisenbahnschiene mit der Hydropresse anheben. Eine derartige Aufgabe lässt sich nur im Team erledigen und wird meistens als Geschicklichkeitsaufgabe gestellt. Dabei bedient ein Helfer die Öldruckpumpe und baut mit der Handpumpe Druck auf, ein zweiter steuert den Verteiler, zwei weitere Helfer sichern die mit dem Öldruckstempel angehobene Last mit einem Kantholzstapel. Als besondere Schwierigkeit wurden auf der Eisenbahnschiene noch zwei mit Wasser gefüllte Becher gestellt.

Welche Verbandsarten es gibt und wann sie angewendet werden, zeigte die Station des DRK.
Erlernt werden soll, wie und wann man einen Druckverband anlegt, wie leicht man einen Fingerkuppenverband herstellt, wie man eine Wunde mit einem Fremdkörper in der Wunde richtig polstert und verbindet und dass man mit einem Dreiecktuch auch einen Knieverband anlegen kann, sind aber nur ein paar der vielen Verbandmöglichkeiten, die erlernt werden konnten..
Anschließend können die Kinder und Jugendlichen selbst alle Verbände ausprobieren und sich gegenseitig Verbände anlegen.

Bei der MHD-Station mussten die Jugendlichen zeigen, was zu tun ist, wenn eine bewusstlose Person aufgefunden wird. „Hier war die stabile Seitenlage gefragt“ informierte Simone Goerigk von der Malteser Jugend. Ein besonderes Lernziel war dann noch die richtige Absetzung des Notrufes.

Bei der fünften und letzten Station der DLRG mussten die jungen Teilnehmer einen Rettungsring möglichst weit werfen.
„Wir wollten den Jugendlichen die Arbeit der jeweils andere Hilfsorganisation zeigen und vorstellen“, so Kersten Reinke, einer der Verantwortlichen von „Fünf für Lippstadt“. Der Zusammenschluss „Fünf für Lippstadt“ besteht aus Jugendlichen von der Feuerwehr, vom THW, vom DLRG, vom MHD und vom DRK.

Text: Christian Dicke und Dieter Dreier (Feuerwehr Lippstadt)

Fotos: Christian Dicke und Kersten Reinke (Feuerwehr Lippstadt)