20 Jan '17

Forensik: Feuerteufel steckt sich selbst in Brand

Schwere Brandverletzungen hat sich am Donnerstag ein Patient der Forensik Eickelborn zugezogen, nachdem er sein T-Shirt selbst angezündet hatte. Mitarbeiter der Klinik eilten dem Mann zu Hilfe und löschten die Flammen. Bei dem Patienten handelt es sich um den 20-Jährigen, der im August 2016 in Haus 32 zündelte, ein Bettlaken ansteckte und damit einen Großbrand verursachte.

Der 20-Jährige hatte sich am Donnerstag gegen 8.45 Uhr in einer Raucherkabine auf seiner Station in Haus 16 das T-Shirt angezündet, erklärte Karl-Georg Donath, Sprecher des Landschaftsverbands Westfalen-Lippe (LWL), auf Patriot-Nachfrage. Zur Selbstanzündung nutzte der Mann ein in der Raucherkabine „fest installiertes Feuerzeug. Ein eigenes Feuerzeug hatte der Patient nicht.“

Obwohl Stationsmitarbeiter binnen kürzester Zeit Hilfe leisteten und das Feuer noch vor dem Eintreffen der alarmierten Einsatzkräfte der Feuerwehr mit einer Branddecke erstickten, zog sich der Patient schwere Brandverletzungen zu. Der Mann wurde aufgrund der Schwere seiner Verletzungen mit einem Rettungshubschrauber vom Sportplatz an der Rosenstraße - dort hatten die hauptamtliche Wachbereitschaft und der Löschzug 6 der Feuerwehr einen Landeplatz eingerichtet - in ein Spezialkrankenhaus nach Bochum geflogen.

Auch die zwei Mitarbeiter, die durch ihr Eingreifen noch Schlimmeres verhinderten, verletzten sich: „Sie haben sich beim Löschen mit der Branddecke Handverletzungen zugezogen“, so Donath. Mitpatienten und das Stationspersonal seien jedoch nicht gefährdet gewesen. Es entstand ein geringer Sachschaden in der Raucherkabine.

Warum sich der Mann anzündete und ob es sich dabei um einen Selbstmordversuch handelte, sei derzeit noch unklar. Vermutlich habe der Patient dies „wahnhaft-krankheitsbedingt“ getan und „eine Neigung zum Zündeln“.

Bereits im August letzten Jahres hatte der aus Herne stammende Mann, der seit Februar 2016 wegen sexueller Nötigung und Missbrauch zur Begutachtung in der Forensik untergebracht ist, in Haus 32 gezündelt, dabei ein Bettlaken in Brand gesteckt und damit für einen Großbrand gesorgt: Bei dem Feuer entstand ein Sachschaden von mehr als einer halben Million Euro. Das Gebäude soll in diesem Jahr aufwendig saniert werden.

Quelle: Der Patriot - Lippstädter Zeitung