25 Aug '16

Feuer in der Forensik: Station brennt völlig aus

Bei einem Brand in der Forensik Eickelborn ist gestern am späten Nachmittag eine Station völlig ausgebrannt, mindestens eine weitere wurde in Mitleidenschaft gezogen. Zwei Klinikmitarbeiter, die versucht hatten, das Feuer zu löschen, kamen mit Verdacht auf Rauchvergiftung ins Krankenhaus. Die Brandursache war gestern Abend noch unbekannt; ein Kliniksprecher schloss aber Brandstiftung nicht aus.

Um kurz nach 17 Uhr war der Alarm in der Rettungsleitstelle der Feuerwehr eingegangen. Das Haus 32 stand, als die Rettungskräfte auf dem hochgesicherten Klinikgelände eintraf, in Flammen. Dort, im ersten Obergeschoss, vernichtete das Feuer eine komplette Station.

„Eine Station ist völlig ausgebrannt“, so Karl G. Donath, Sprecher des Landschaftsverbands Westfalen-Lippe (LWL), gestern Abend gegenüber unserer Zeitung. Die darüber liegende Station sei durch die Rauchentwicklung ebenfalls in Mitleidenschaft gezogen, die darunter womöglich durch Löschwasser. Zur Schadenshöhe konnte Donath ebenso wie die Polizei noch keine Angaben machen.

Das mit 60 Patienten belegte Gebäude wurde evakuiert. Die psychisch kranken Straftäter wurden laut Polizeisprecher Frank Meiske zunächst in andere Häuser innerhalb des Klinikgeländes verlegt. Von ihnen wurde niemand verletzt. Und, so Meiske: „Es wird kein Patient vermisst.“

Die Polizei war mit starken Kräften im Einsatz - um die Evakuierung zu begleiten und auch um zu verhindern, dass in dem Tumult womöglich einer oder mehrere der in der Forensik untergebrachten psychisch kranken Straftäter eine Gelegenheit zur Flucht ergreifen könnten. Auch ein Polizeihubschrauber kreiste über dem Anstaltsgelände.

Feuerwehr und Rettungsdienst waren laut Wehrsprecher Christian Dicke mit 80 Einsatzkräften und annähernd 20 Fahrzeugen vor Ort. Zwei Löschzüge waren auf dem Klinikgelände im Einsatz, weitere Wehrleute wurden in Alarmbereitschaft versetzt, DRK und Malteser ebenfalls. Die Wehr unter Einsatzleitung des stellvertretenden Wachleiters Christian Meyer hatte den Brand nach einer Dreiviertelstunde gelöscht.

Später wurden die Patienten in einer Turnhalle im gesicherten Bereich des Anstaltsgeländes untergebracht. LWL-Sprecher Donath sagte, dort würden provisorische Übernachtungs- und Verpflegungsmöglichkeiten geschaffen.

Zur Ursache des Feuers in der Forensik konnte er gestern Abend ebenso wie die Polizei noch keine Angaben machen. Allerdings sagte Karl G. Donath mit Blick auf die in der Klinik untergebrachten Straftäter, dass bei dieser Klientel „Brandlegung nicht auszuschließen ist“.

Quelle: Der Patriot - Lippstädter Zeitung