09 Sep '15

14-Jähriger hilflos in verqualmter Wohnung

Dem beherzten Eingreifen der Rettungskräfte ist es zu verdanken, dass ein 14-jähriger Junge bei dem Feuerwehreinsatz am Montagabend in der Nußbaumallee (wir berichteten) letztlich mit dem Schrecken davonkam.

Der Jugendliche hatte sich aufgrund einer körperlichen Behinderung nicht selbst aus der völlig verqualmten Wohnung befreien können, wie Polizeisprecher Frank Meiske am Dienstag ergänzend mitteilte. Die Rettungskräfte waren gegen 18.30 Uhr alarmiert worden. Wehrsprecher Christian Dicke sagte gestern gegenüber unserer Zeitung, dass ein Nachbar in dem dreigeschossigen Mehrfamilienhaus den Rauchmelder nebenan gehört habe. Daraufhin schaute er nach dem Rechten, sah, dass Qualm aus dem Fenster drang, und alarmierte sofort die Feuerwehr. Dicke: „Daran sieht man, wie wichtig Rauchmelder sind.“

Als die Rettungskräfte an der Nußbaumallee eintrafen, handelten sie laut Meiske „schnell und entschlossen“. Sowohl die Wohnungs- als auch die Terrassentür wurden mit Gewalt geöffnet. In der stark verqualmten Wohnung fanden die Feuerwehrleute im Wohnzimmer den 14 Jahre alten Sohn der Wohnungsinhaberin, der auf dem Sofa lag, sich aber wegen der Behinderung nicht selbst in Sicherheit bringen konnte.

Der Junge wurde nach notärztlicher Erstversorgung ins Krankenhaus gebracht. Wenig später gaben die Ärzte Entwarnung: Der 14-Jährige hatte weder eine Rauchvergiftung noch andere Verletzungen erlitten und konnte noch am Abend entlassen werden. Die Ursache für den Qualm in der Wohnung war laut Polizeisprecher ein Kochtopf, den die Mutter des 14-jährigen auf dem Herd vergessen hatte. „Sie wollte nur kurz mit der sechsjährigen Tochter zum Schwimmkurs.“ Als sie fort war, kam es dann zu der, so Meiske, „gefährlichen Situation“.

Drei, vier Atemzüge - das war’s dann

Laut Wehrsprecher Dicke kommt es bei angebranntem Essen zwar nicht zu einer solch massiven Rauchentwicklung wie bei einem Wohnungsbrand. Aber auch aus einem solchen Vorfall könne sich, wenn das Ganze nicht rechtzeitig entdeckt werde, ein veritabler Wohnungsbrand entwickeln. Und dann reichen drei, vier Atemzüge in einer verrauchten Wohnung aus, damit das giftige Kohlenmonoxid seine lebensgefährliche Wirkung entfalten kann.

Gebäudeschaden entstand laut Polizei nicht. Während des Einsatzes wurden sämtliche Bewohner des Hauses evakuiert. Sie blieben unverletzt.

Quelle: Der Patriot - Lippstädter Zeitung