20 Mai '15

Gemeinsam ins Feuer

Bei dem jetzt durchgeführten Atemschutzlehrgang absolvierte der Ausbildungslehrgang Atemschutz erstmals ein Flashover-Training in einem mit Holz befeuerten Brandcontainer.

Der Container des Kreises Paderborn, der sich auf einem Übungsgelände befindet, ist eigens für diese Ausbildung konzipiert worden. Nach einer Einweisung wird es ernst für die 12 Männer und eine Frau der Feuerwehr Lippstadt. Noch einmal wird der korrekte Sitz der Ausrüstung kontrolliert, dann steht für die Lehrgangsgruppe zu der auch ein Kamerad der Feuerwehr Anröchte zählt, der erste Kontakt mit dem Element Feuer bevor. „Was unsere Aktiven hier an Erfahrungen sammeln, ist für ihren späteren Einsatz von unschätzbarem Wert“ erzählt ein Ausbilder.

Was ist eine Rauchgasdurchzündung, wie läuft sie ab, wie wird sie im Vorfeld erkannt und vor allem mit welchen Maßnahmen kann man sie verhindern? Was in der Theorie bereits bestens bekannt, wurde jetzt im Rahmen einer praktischen Ausbildung den Teilnehmern vermittelt. Das mehrfache Erleben eines Flashover sowie das Erlernen und trainieren der richtigen Maßnahmen um eben diesen zu verhindern, bei Spitzentemperaturen von weit mehr als 200 Grad keine leichte Aufgabe. Während in einem holzbefeuerten Container des Kreises Paderborn ein Feuer lodert und die Hitze und der Rauch langsam aber sicher zunimmt, sitzen die Teilnehmer des Atemschutzlehrgang auf dem Boden dieses Containers und beobachtet die Flammen und den Rauch.

Die Wehrmänner lernen unter der Anleitung der erfahrenen Ausbilder die Rauchschichten zu beobachten und damit die für sie möglichen Gefahren zu erkennen. „Das war schon ein respekteinflößend, als die Feuerwalze mit einer unglaublichen Macht über unseren Köpfe hinweg zog und Mensch und Material an die Schwelle des Machbaren führte“, erzählt einer der Teilnehmer. Es ist der Höhepunkt einer Ausbildung, bei der Gesetzeskunde, Einsatzgrundsätze, die Atmung des Menschen, das Erlernen der Atemgifte, deren Auswirkungen und Vorkommen sowie die Technik der Atemschutzgeräte auf dem Lehrplan stand.

Schrittweise wurde den Auszubildenden lebenswichtige Kenntnisse u.a. bei einem Notfalltraining und wie bei einem Brand vorgegangen wird vermittelt. Die Leistungsanforderungen wurden dabei von der Gewöhnung an die Atemschutzgeräte bis hin zu Einsatzbedingungen gesteigert. Ein Training in der Atemschutzstrecke des Kreises Soest und eine schriftliche Prüfung waren die letzten Hürden die nach fünf Wochen Ausbildung vor dem begehrten Schein noch zu bestehen waren. Unter der Leitung von Stefan Diederich und Christian Kroemer vermittelten die Ausbilder Markus Raböse, Peter Hertel-Nollkämper, Christian Wiek und Wolfgang Jochheim den Teilnehmern umfangreiches Wissen.

An dem Lehrgang nahmen teil: Mattis Hesse, Tristan Langer, Timo Homberg, Dominik Nelke, Kevin Veith, Jonas Weber, Daniel Schulze Dasbeck, Jens Echtermann, Rene Köller, Tim Görgner, Jennifer Berensmeier, Markus Lautsträter und Thorsten Röper, (Feuerwehr Anröchte,). Die beiden stv. Wehrführer Reinhard Falkenstein und Guido Pfahlberg dankten den Teilnehmern und den Ausbildern für ihre Bereitschaft sich für den Nächsten in Not einzubringen.

Text und Foto: Dieter Dreier (Feuerwehr Lippstadt)

Gemeinsam ins Feuer