04 Apr '15

Training für den Ernstfall ein voller Erfolg

Ein Feueralarm in der Schule, ein schwerer Verkehrsunfall mit neun Verletzten, ein brennender LKW mit eingeklemmter Person und ein Gefahrunfall in einem Gewerbebetrieb.

Den Kräften des Löschzuges 1 bleibt an diesem Samstag nichts erspart. Das komplette Wissen und das Können der Kräfte standen bei den sehr umfangreichen und hochkarätigen Übungen auf dem Prüfstand. Mit einem Übungstag hat der Löschzug der Kernstadt am Samstag von der Technischen Hilfe bei Verkehrsunfällen, über die Maßnahmen bei Brandeinsätzen bis hin zum Einsatz bei Gefahrgutunfällen seine Fertigkeiten und Kenntnisse erweitert.

Rund 71 Aktive, von Schulkindern, über Mimen der DLRG Ortsgruppe Benninghausen bis hin zu den Helfern für die Seele (Psychosoziale Notfallversorgung) und den Aktiven der Alters und Ehrenabteilung der Feuerwehr (Verpflegung) waren an der bisher größten Übung des Kernstadtzuges beteiligt. Unterstützung kam von den Lippstädter Maltesern und den Löschgruppen aus Dedinghausen, Bökenförde und Lipperode, der IuK Einheit (Führungsunterstützung) und dem Ausbilderteam der Wehr, die als Beobachter den Einsatz der Kräfte beurteilten und nach jeder Übung in einer Kritik die möglichen Lösungen erörterten.

Aufgeregt warten Janis (9 Jahre) und Linus Brökelmann (5 Jahre) gemeinsam mit ihren sieben Schulkameraden auf ihren Einsatz. Zusammen mit ihrer Lehrerin Jessica Harbich und mit Hilfe von Birgit Kempkensteffen spielen die 9 Kinder gemeinsam mit drei Darstellerinnen aus der DLRG Benninghausen eine Hauptrolle in gleich zwei Übungen der Feuerwehr und proben die richtige Evakuierung aus der Josefschule und haben sichtlich Spaß dabei. Die Feuerwehr rückt gleich mit einem Großaufgebot an und beginnen in den Klassenräumen sofort mit der Suche nach dem vermissten Hausmeister und der Brandbekämpfung. Während die Verletzten durch die Malteser versorgt werden, kümmern sich die Helfer für die Seele um die unter Schock stehenden anderen Übungsteilnehmer. Für Action wird hierbei durch die perfekt geschminkten Mimen der DLRG Ortsgruppe Benninghausen gesorgt.

Seit Anfang Dezember hatten die Organisatoren Björn Parl, Martin Nikolic, Bert Schulz und Roland Kempkensteffen, diesen Übungstag in allen Einzelheiten vorbereitet und geplant. Wertvolle Unterstützung kam dabei von der Familie Knepper, die für die Abschlussübung ihr Firmengelände und zudem einen LKW zum Zerschneiden für ein Rettungseinsatz zur Verfügung stellte. Gleich drei PKW stellte die Firma Krüger aus Anröchte für die Übung zur Verfügung. Hilfe kam auch von den Löschgruppen aus Dedinghausen, Bökenförde und Lipperode, die die vier Übungen tatkräftig unterstützten.

„Wir absolvieren hier das intensivste Training, das die Feuerwehr in Lippstadt zu bieten hat. Dabei vermitteln wir Kenntnisse, überprüfen den Ausbildungstand, fördern die Zusammenarbeit mit den Maltesern und der Psychosozialen Notfallversorgung (Helfer für die Seele) und pflegen zudem die Kameradschaft in der Feuerwehr“ bringt der stv. Wehrführer Reinhard Falkenstein, der gemeinsam mit dem Stv. Wehrführer Guido Pfahlberg, das Vorgehen der Kräfte beobachtete, den Sinn des Ausbildungstages auf den Punkt. Falkenstein dankte den vier Organisatoren für die wie er sagte,“ Vorbereitung der hochkarätigen und sehr komplexen Übungslagen und den Firmen für deren Hilfe, den Aktiven von Feuerwehr, DLRG und Maltesern sowie den Helfern für die Seele für ihren erstklassigen Einsatz “.

Die Erfahrung der letzten acht Jahre hat gelehrt, so Falkenstein, dass diese investierten Stunden sowohl den Kenntnisstand der Helfer, wie auch die Sicherheit bei den Arbeiten an der Einsatzstelle massiv verbessern. Das hier ist mit die Stunde unserer Führungskräfte, die hier die Möglichkeit haben, die auf der Landesfeuerwehrschule in Münster erlernten Kenntnisse bei einer Übung zu trainieren. Und so wechselte nicht nur die Mannschaft bei jeder Übung die Aufgaben, auch die Führungskräfte wurden bei jeder Übung neu benannt.

Es sind Bilder die man nicht in der Realität erleben möchte, drei PKW sind zusammen gestoßen, einer „brennt“, ein weiterer liegt auf der Seite. Neun Menschen sind im PKW eingeklemmt oder irren verletzt in der Umgebung umher. Für Hochspannung sorgt zudem ein an der Unfallstelle befindlicher Kindersitz und auch ein beim Unfall entlaufener Hund hält die Rettungskräfte von Feuerwehr und Malteser in Atem. Eine von vier Übungen des Übungstages, bei der die Aktiven des Löschzuges 1 der Kernstadt, ihr Können vor dem Ausbilderteam der Lippstädter Feuerwehr unter Beweis stellen müssen.

Gemeinsam mit den Maltesern, die bei den Übungen den Part des Rettungsdienstes übernommen haben, werden die Fahrzeuge gesichert, die Verletzten versorgt und im Anschluss von der Wehr mit technischen Geräten patientengerecht aus den Fahrzeugen befreit.
Ein weiterer Alarm führt die Kräfte zum Ostendorf Gymnasium. Hier hat ein Brandmelder ausgelöst und die Wehr alarmiert. Gerade im Bereich der Brandmeldeanlagen gibt es viele Dinge, die unsere Einsatzkräfte beachten müssen, erklärt der stv. Zugführer Bert Schulz diese Übung. Viel Zeit zum Entspannen bleibt den Kräften nicht, denn schon wieder wird ein neuer Alarm ausgelöst.

Mit der Meldung: „ Ein Müllfahrzeug brennt, ein Person ist noch eingeklemmt, das Feuer breitet sich aus“ wird die Wehr zur Abschlussübung auf das Gelände der Firma Knepper gerufen. Direkt bei Eintreffen hält ein völlig verwirrter und verrußter Mitarbeiter der Firma die Wehrmänner in Atem. Die Enge des Raumes fordert die Führung zusätzlich, nach und nach werden durch die Einsatzleitung die benötigten Fahrzeuge auf den Hof beordert und in ihre Positionen befohlen.

Während die Rettungskräfte die ersten Maßnahmen treffen um den Brand zu bekämpfen und gleichzeitig Vorbereitungen treffen um die eingeschlossene Person aus dem brennenden LKW zu befreien, verlegen weitere Wehrmänner mit hundertfach geübten Handgriffe mehrere hundert Meter an Schlauchleitungen. Gleichzeitig müssen die Führungskräfte innerhalb kürzester Zeit alle Gefahren erkennen und ihre Kräfte bestmöglich einsetzen. Probleme bereiten zahlreiche Mitarbeiter der Firma, die bei den Löschversuchen sich Verbrennungen zugezogen und Rauchgas inhaliert haben.

Die durch den gemeinsamen Einsatz von Maltesern und Feuerwehr schon geklärte Lage eskaliert als in einer weiteren Halle ein Gefahrgutunfall gemeldet wird. Nun folgt die wohl schwierigste Aufgabe des Tages. „Aus dem laufenden Einsatz müssen die Führungskräfte jetzt die erfahrenen Spezialkräfte des ABC-Zuges herauslösen und in den neuen Einsatz schicken“, informiert Organisator Björn Parl. Gleichzeitig muss der Brandeinsatz am LKW und die Rettung mit Hilfe einer Rettungsplattform und die Versorgung der Verletzten mit anderen Kräften weitergeführt werden.

Inzwischen wird im weiträumig abgesperrten Gefahrgutbereich durch Ersteinsatzkräfte mit einer Crashrettung ein rund 70 kg schwerer Dummy unter Atemschutz aus der Gefahrenlage befreit, während weitere Speziallisten eine Notdekontamination errichten. Ausgestattet mit CSA Schutzanzügen gelingt es dann den ABC-Spezialkräften des Kernstadtzuges den Stoff und die damit verbundenen Gefahren zu erkennen, zu neutralisieren und im Anschluss auch diese Lage erfolgreich zu bewältigen.

„Die bei den Übungen gewonnen Erkenntnisse werden wir in den Ausbildungsplan der Wehr einfließen lassen. Die Übungsziele, wie Zusammenarbeit, Funkkommunikation, Abschnittstrennung, Einhaltung der UVV, sowie die Vermittlung von zusätzlichen Kenntnissen und Fertigkeiten wurden vollständig erreicht“, so Übungsorganisator und Zugführer Roland Kempensteffen. Für die sichtlich begeisterten Wehrmänner bot die Übung alle Facetten der Feuerwehrarbeit. Sie dankten dem Organisationsteam mit lang andauernden Beifall für ihre Arbeit.

Text: Dieter Dreier (Feuerwehr Lippstadt)

Fotos: Dieter Dreier und Christian Dicke (Feuerwehr Lippstadt)

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