23 Nov '14

Menschenrettung und Brandbekämpfung auf Bauernhof geübt

Die Sicht ist gleich Null. Langsam tasten sich die Wehrmänner in der großen verqualmten Scheune vor.

Die Männer, die hier den Schlauch hinter sich her ziehen, auf den Boden kriechen und die Räume nach dem vermissten Landwirt absuchen, sind Mitarbeiter der Dienstgruppe 1 der hauptamtlichen Wachabteilung der Feuerwehr Lippstadt. Sie und ihre Kollegen sind bei vielen Einsätzen als erstes vor Ort, suchen und retten Menschen, bekämpfen Brände und helfen bei Verkehrsunfällen und vielen mehr. Damit jeder Handgriff sitzt, trainieren auch die Hauptamtlichen immer wieder für den Ernstfall.

Rund 1,7 Millionen Mal klingelte im vergangenen Jahr in NRW der Notruf der Feuerwehr. Insgesamt 15640 Menschen wurden bei den Einsätzen durch die Feuerwehr aus Lebensgefahr gerettet. Wenn die Leitstelle in Soest den Melder auslöst, muss jeder Handgriff sitzen. Genau dafür trainieren wir hier in Overhagen auf dem Hof der Familie König-Nölle die Zusammenarbeit mit der hauptamtlichen Wache, dem Rettungsdienst, den Löschgruppen 2 und 3 der Kernstadt und der ELW-Gruppe, so Bert Schulz, stv. Zugführer des Löschzug 1.

Er hatte gemeinsam mit Zugführer Roland Kempkensteffen vor wenigen Wochen die Führung des Löschzuges 1 übernommen und zusammen mit Dienstgruppenleiter Klemens Homberg die Übung geplant. Gemeldet wurde ein Brand in einer angrenzenden Stallung. Nach Schweißarbeiten in der Stallung war es zu einem Brand gekommen. Eine Person wurde vermisst. Teile der Stallung stehen im Vollbrand, es besteht die Gefahr, dass sich der Brand auf die anderen Gebäudeteile ausbreitet. Beim Eintreffen der hauptamtlichen Wachbereitschaft wurde zunächst ein Angriffstrupp zur Menschenrettung und Brandbekämpfung in die verqualmte Scheune geschickt.

Die beiden Gruppen des Löschzuges, die wenige Minuten später unter Führung von Bert Schulz mit fünf Fahrzeugen zur Unterstützung der Dienstgruppe anrücken, stellen sofort zusätzliche Angriffstrupps für die Menschenrettung und Brandbekämpfung, bauten die Wasserversorgung auf und leuchten die Einsatzstelle aus. Durch weitere Trupps wurde ein Ausbreiten des Brandes innerhalb der Scheune und auf das Nachbargebäude verhindert. Im Fokus der gemeinsamen Übung der insgesamt 31 Aktiven steht die Handhabung des Funkkonzeptes, die Bildung von Abschnitten, die Zusammenarbeit der haupt- und ehrenamtlichen Angriffstrupps und die Maßnahmen zur Menschenrettung. Trainiert wird die Brandbekämpfung, der Aufbau einer leistungsfähigen Wasserversorgung und die Verhinderung der Rauchausbreitung, wie Bert Schulz und Klemens Homberg informieren.

Wie im Ernstfall üblich standen zudem der Rettungsdienst mit zwei Rettungswagen für den vermissten Landwirt und zur Eigensicherung der unter Atemschutz vorgehenden Kräfte bereit. „Ein Feuer kann an jedem Ort, an jedem Tag, zu jeder Zeit geschehen, die Zusammenarbeit und die Rettung von Menschenleben trainieren, kann man daher nicht oft genug“, dankt Bert Schulz Klemens Homberg, der Dienstgruppe 1 und allen anderen Übungsteilnehmern für ihren Einsatz. Unter dem Beifall der angetretenen Wehrmänner dankte Schulz der Familie König-Nölle für die Möglichkeit hier auf den Hof zu üben.

Text: Christian Dicke (Feuerwehr Lippstadt)

Fotos: Dieter Dreier ( Feuerwehr Lippstadt)

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