13 Sep '14

Halb Herringhausen nach Bombenfund evakuiert

„Bombenalarm“ in Herringhausen:

Ein amerikanischer Fünf-Zentner-Sprengkörper (GP 500) aus dem Zweiten Weltkrieg hat im 352 Einwohner zählenden Lippstädter Ortsteil seit Donnerstagnachmittag für große Aufregung gesorgt. 142 Bewohner aus 44 Häusern mussten am Freitagvormittag evakuiert werden. Um 11 Uhr war der Spuk zu Ende und die Bombe entschärft. Der Kampfmittelräumdienst, Feuerwehr, Polizei und Ordnungsamt waren mit rund 50 Kräften im Einsatz.

Entdeckt wurde das explosive Überbleibsel aus dem Zweiten Weltkrieg am Donnerstagnachmittag bei der Überprüfung einer Verdachtsfläche an der Herringhauser Straße, auf der in Kürze gebaut werden soll. Mit Oberflächen-Detektoren habe der Kampfmittelräumdienst die im Boden schlummernde Gefahr lokalisiert, berichtete Thorsten Schmidt, Koordinator der Bergungsaktion im städtischen Ordnungsamt, am Freitagmorgen vor Ort. „Gegen 15 Uhr kam der erste Hinweis“, erläuterte Schmidt. Ab 18 Uhr seien die möglicherweise gefährdeten Bewohner von den Mitarbeitern der Stadt informiert worden.

Am Freitagmorgen gegen 8 Uhr lief die Evakuierung der Bewohner an. „Die größte seit mindestens zehn Jahren“, so der Koordinator aus dem städtischen Ordnungsdienst. Die Stadtwacht und der Fachdienst Sicherheit und Ordnung waren mit elf Personen im Einsatz. Unterstützung leistete die Feuerwehr mit 20 Kräften. Die Polizei half mit, den Gefahrenort abzusperren. Die Evakuierung lief reibungslos. Im Gasthof Scheer in Hellinghausen konnten die Evakuierten das Ende der Bombenentschärfung abwarten. „Das Angebot wurde aber nur von Wenigen genutzt“, so Schmidt.

Zeitgleich mit der Evakuierung der Dorfeinwohner begann an der Fundstelle auch der Einsatz des Kampfmittelräumdienstes unter der Regie des Gruppenleiters Gerd Matthee. Es war in dieser Woche schon der dritte Auftrag aus dem Kreis Soest für die Experten aus Arnsberg. Erst am Mittwoch hatten sie eine Bombe in Müllingsen, einem Stadtteil von Soest, entschärft. In Herringhausen wurde der Blindgänger aus dem zweiten Weltkrieg mit einem Bagger freigelegt. „Kein einfaches Unterfangen wegen des schlammigen Untergrundes“, so Sprengstoff-Experte Gerd Matthee.

Um 10.32 Uhr wurde es ernst für die Experten des Kampfmittelräumdienstes, denn die amerikanische Bombe war noch scharf, der Zünder steckte noch in der Spitze. 28 Minuten dauerte die Aktion, dann konnte Gerd Matthee Entwarnung geben. Die Experten hatten den Zünder aus der Fünf-Zentner-Bombe gezogen. Für rund 30 Minuten während der gefährlichen Aktion war die Hauptbahnlinie komplett gesperrt. Nach 11 Uhr rollten die Züge wieder. Kurz darauf konnten die evakuierten Bewohner in ihre Häuser zurückkehren.

Die entschärfte Bombe nahm der Kampfmittelräumdienst mit zur Entsorgung in einem Spezialbetrieb. Um 11.30 Uhr wurden dann auch die weiträumigen Straßensperren wieder komplett aufgehoben. „Das hat alles perfekt geklappt hier“, lobte Sprengstoff-Experte Matthee die Lippstädter Einsatzkräfte.

Quelle: Der Patriot - Lippstädter Zeitung

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