09 Nov '17

Besserer Service im Notfall für Stadt zum Nulltarif

Der Service im Rettungsdienst wird weiter ausgebaut: Nachdem seit einem Jahr bereits ein dritter Rettungswagen in Lippstadt rund um die Uhr im Einsatz ist, werden zum Jahresanfang 2018 die Einsatzzeiten im Krankentransport mehr als verdoppelt. Dabei belastet – Teil zwei der guten Nachricht – die Verbesserung der medizinischen Versorgung die Stadt finanziell nicht: Die Mehrkosten für Personal und Fahrzeug werden von den Krankenkassen getragen.

An der Rettungswache in der Geiststraße sind drei Rettungswagen sowie ein Krankentransportwagen stationiert. Dabei werden die Rettungswagen vor allem abends und nachts regelmäßig auch für Krankentransporte benutzt – und stehen damit laut Verwaltung in diesen Zeiten „nicht für hilfsfristrelevante Einsätze zur Verfügung.“

Entlastung sollte die Anschaffung eines weiteren Rettungswagens (RTW) im 24-Stunden-Betrieb im Oktober vergangenen Jahres (mit zehn neuen Stellen) bringen. Diese Entlastung ist zwar nach Darstellung der Verwaltung auch eingetreten. Allerdings wurde dieser Effekt durch „massiv gestiegene Fallzahlen“ wieder aufgehoben.

So stieg, wie Stadtsprecherin Miriam Schleifer gestern auf Nachfrage sagte, die Zahl der Einsätze im Rettungswesen von 10?933 im Jahr 2015 auf 11?622 im vergangenen Jahr – ein Plus von über sechs Prozent. Der Rettungsdienst war 6256 Mal gefragt (2015: 5817 Einsätze), der Notarzt rückte 1936 Mal aus (2015: 1876). Der Krankentransport wurde 3430 Mal angefordert (2015: 3240).

„Die Belastung der Mitarbeiter in Lippstadt ist enorm hoch, eine Entlastung wichtig“, sagte der zuständige Fachbereichsleiter Joachim Elliger im Haupt- und Finanzausschuss.

Weshalb die heimische Wache nun aufgerüstet wird. Zum Jahresbeginn 2018 wird die Einsatzzeit beim Krankentransport von derzeit 52 Stunden auf künftig 108 Stunden pro Woche mehr als verdoppelt. Die Konsequenz: Ein weiteres Fahrzeug muss her (Kosten: 125?000 Euro), und auch mehr Personal muss eingestellt werden. Die fünf Stellen schlagen mit 240?000 Euro jährlich zu Buche.

Die Notwendigkeit der Aufrüstung sahen auch die Vertreter der (gesetzlichen wie privaten) Krankenkassen, mit denen Kreis und Stadt über die Fortschreibung des Rettungsbedarfsplans des Kreises Soest in den vergangenen Monaten diskutierten. Was ganz wichtig ist, denn: Die Ausgaben – ob für Personal, Fahrzeuge oder Gebäude – werden von den Krankenkassen „vollumfänglich übernommen“, so Elliger.

Quelle: Der Patriot - Lippstädter Zeitung