30 Aug '17

Nachbarin vor Feuer gerettet

Das hätte böse enden können: In einem Mehrfamilienhaus am Holunderweg haben Anwohner ihrer Nachbarin am Montagabend womöglich das Leben gerettet. Nach dem ein oder anderen Gläschen zuviel war die 64-Jährige mit zwei Promille in ihrer Wohnung eingeschlafen, hatte das Essen jedoch auf dem Herd vergessen – woraufhin der Rauchmelder ansprang und die Nachbarn beherzt eingriffen.

Die Anwohner, so die Polizei am Dienstag weiter, seien sicher gewesen, dass die Frau noch in ihrer Wohnung war. Also traten sie gegen 20.45 Uhr kurzerhand die Tür ein und holten die 64-Jährige ins Freie – noch bevor die Feuerwehr da war. Das hat ihr nach Angaben der Ordnungshüter wahrscheinlich das Leben gerettet. Denn: Als die Frau von ihren Nachbarn gerettet wurde, war die Wohnung bereits komplett verraucht.

Die Gerettete kam daraufhin mit einer Rauchvergiftung ins Krankenhaus. Bei der Rettungsaktion erlitten die drei Helfer im Alter von 38 bis 49 Jahren unterschiedliche, leichte Verletzungen. Zu weiteren Sach- oder Gebäudeschäden kam es nach Polizeiangaben nicht.

Wie Brandamtsrat Christian Meyer, Leiter der Brandschutzdienststelle in Lippstadt, am Dienstag auf Nachfrage unterstrich, mehrten sich die Erfolge durch Rauchmelder in Lippstadt stetig. Die Einführung der Rauchmelder-Pflicht bezeichnete Meyer daher als „eine der besten Entscheidungen der letzten Jahre“.

Generell dazu raten, im Brandfall eine Wohnungstür einzutreten, wollte der Profi aber nicht. Stattdessen sollte im Ernstfall lieber die Feuerwehr gerufen und auf diese gewartet werden.

Wo Rauchmelder installiert werden sollten? Meyer: Defintiv in Schlaf- und Kinderzimmern sowie in Fluren. Optional auch im Wohnzimmer, „weil dort viele elektronische Geräte stehen“. Und: In der Küche mache darüber hinaus ein sogenannter Wärmemelder Sinn. Dieser reagiere in der oftmals durch Kochqualm „verrauchten“ Küche ausschließlich und wie der Name schon sagt: im Brandfall auf Wärme.

Quelle: Der Patriot - Lippstädter Zeitung