30 Mär '17

Zur Not gegen den Strom

In Esbeck sind die Retter am Dienstag dem allmorgendlich krähenden Hahn zuvorgekommen: Gegen 5 Uhr in der Früh preschte ein Rettungswagen mit Martinshorn durchs Dorf. Genauer gesagt über die Paderborner Straße gen Hörste – und damit gegen die dort seit Montag eingerichtete Einbahnstraße. Und am Nachmittag folgte dann auch schon der nächste. Ob dies zur Dauerlösung werden soll und wo die Retter nun zwei Jahre im Notfall herfahren, darüber hat unsere Zeitung jetzt mit Wehr-Sprecher Christian Dicke gesprochen.

Brandeinsätze im östlichen Stadtgebiet (ohne Esbeck): Bei Brandeinsätzen in Hörste, Garfeln, Mettinghausen und Rebbeke sollen grundsätzlich die Löschgruppen aus Hörste und Rebbeke alarmiert werden. Die geforderten Hilfsfristen, so Dicke, könnten von diesen beiden Löschgruppen eingehalten werden. „Situationsabhängig kommen zu diesen Brandeinsätzen Ergänzungseinheiten von den anderen Feuerwehrstandorten hinzu.“ Einsatzeinheiten von der hauptamtlichen Wachbereitschaft bzw. dem Löschzug 1 (Kernstadt) nutzen in diesen Fällen die Anfahrt über Lipperode (Niederdedinghauser Straße). „Eine Ortsdurchfahrt mit Feuerwehreinsatzfahrzeugen von der Hauptwache in dieses Einsatzgebiet ist über den Holtackerweg nicht zwingend erforderlich.“

Brandeinsätze im Stadtteil Esbeck: Zur Unterstützung der Löschgruppe Esbeck sei der 2300-Seelen-Ort innerhalb von acht Minuten erreichbar, sagt Dicke; der Bereich nördlich der Paderborner Straße vom Feuerwehrstandort Lipperode, das Areal südlich der Paderborner Straße von den Feuerwehrstandorten Dedinghausen und Rixbeck und der östliche Ortsbereich vom Feuerwehrstandort Hörste. „Feuerwehreinheiten von der hauptamtlichen Wache bzw. dem Löschzug 1 Kernstadt fahren situationsbedingt ggf. je nach Einsatzort über den Holtackerweg an.“ Rettungsdienst:

Die Leitstelle (Feuerwehr/Rettungsdienst) alarmiere grundsätzlich immer das am schnellsten verfügbare „Rettungsmittel“, sprich Rettungswagen (RTW) oder Notarzteinsatzfahrzeug (NEF). Gerade für die Ortsteile Hörste, Garfeln, Rebbeke und Mettinghausen könne die Leitstelle, so Dicke, auch auf Rettungswagen, die in Geseke und Salzkotten stationiert sind, zurückgreifen. Die Hilfsfrist für den Rettungsdienst im Kreis Soest betrage zwölf Minuten; mit einem Erreichungsziel von 95 Prozent, weiß der Wehr-Sprecher weiter zu berichten. Zudem suche sich der jeweilige Fahrer – „immer situationsabhängig, auch natürlich von Tag und Nacht“ – den günstigsten Weg zum Einsatzort. Heiße im Klartext auch: Retter dürfen laut Straßenverkehrsordnung im Notfall auch weiterhin gegen die Einbahnstraße fahren.

Quelle: Der Patriot - Lippstädter Zeitung

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